Wild Wild
West.
Lange vor
meiner Geburt gab es in Amerika eine TV-Serie mit dem gleichen Namen.
Sie ist
einige Jahre ausgestrahlt worden und war sehr beliebt bei den
Zuschauern.
Die Leute
mochten sie, weil die Serie weder sich, noch den Western, noch das
Western-Genre wirklich ernst genommen hat, aber nicht auf primitive
Art und Weise.
Daher hat
es mich einerseits nicht wirklich gewundert, dass aus der Serie nun
ein Kinofilm gemacht worden ist, auf der anderen Seite war ich doch
überrascht, dass das nicht schon viel früher gemacht worden ist.
Schliesslich
geht es in Hollywood vor allem darum, Geld, sehr viel Geld zu
verdienen.
Nun war
Hollywood zu der Zeit aber noch nicht so weit, so viele erfolgreiche
TV-Formate, wie es in der heutigen Zeit gemacht wird, ins Kino
bringen zu wollen. Noch hatte man nicht den absoluten Irrglauben,
dass sich aus jeder Serie ein Film machen lassen könnte.
Von der
Serie habe ich nicht sehr viele Folgen gesehen, kann mich aber
erinnern, dass auch ich ihrem Charme erlegen bin. Nur, es war halt
auch eine Serie, die in unseren Breitengraden nicht wirklich für den
Erfolg prädestiniert war. Viel zu amerikanisch das Ganze.
Nun ja.
Es hat ja
so kommen müssen.
Irgendwer
hatte die Idee, den Film zur Serie zu machen.
Ein
Problem bei dieser Art von Film ist, meiner Meinung nach folgendes:
In Amerika
kennen sehr viele Leute diese Serie, auch unter den jüngeren
Jahrgängen. Sehr viele Sender und irgendwo läuft sicher eine
Wiederholung der Serie. Hier bei uns ist das nicht gegeben.
Um sich
die Serie zu Gemüte führen zu können, bleiben uns nicht viele
Möglichkeiten:
- hoffen,
dass es die Serie auf DVD zu kaufen gibt
- illegal
herunterladen
- hoffen,
dass der eine oder andere Streamingdienst diese Serie im Angebot hat
- jemanden
finden, der die Serie schon gekauft hat und sie ausleihen
- die
Serie aus den USA oder England importieren, sofern man Englisch kann
und einen Player besitzt, der Discs aus diesen Ländern abspielen
kann
Worauf
will ich hinaus?
Die
Vorgeschichte.
Für die
Leute in den USA etwas, was es nicht braucht.
Für den
Rest der Welt aber sehr wichtig.
Es kann ja
nur von Vorteil sein, zu wissen, woher die Hauptfiguren kommen, was
sie antreibt, wie aus zwei Einzelgängern ein Team wird und so weiter
und so weiter.
Einen
guten Teil des Film müssen die Macher also damit verbringen, dem
Zuschauer die Vorgeschichte zu erzählen.
Dann geht
es darum, die eigentliche Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Von
wegen, zwei Typen werden zu Kumpels und werden dann auch noch ein
Team und lassen den Bösewicht in die Luft gehen.
So, jetzt
kann ich mich ein wenig dem Film selber widmen.
Will
Smith spielt die Hauptrolle. Er spielt einen Gesetzeshüter, der die
Finger nicht von den Frauen lassen kann, dann aber auch in Fresh
Prince of Bel Air Manier Sprüche klopft, Duelle hinter sich bringt
(und natürlich nie auch nur von einer Kugel auch nur angehaucht
wird) und eine Arroganz ausstrahlt und zum Besten gibt, so dass mir
nicht nur beinahe übel wird, nein, am liebsten würde sich mein
Magen einen Stuntman besorgen, der sich für ihn übergibt, weil er
der Meinung ist, dass er bei diesem Film nicht so würgen kann, wie
es dem Film angemessen wäre.
Was
mich am meisten stört und so was von nervt ist, dass Will Smith das
betreibt, was als Overacting bekannt ist. Soll heissen: er übertreibt
in der Darstellung masslos und grandios lächerlich.
Ich
will ehrlich sein: er übertreibt so masslos, dass die Gegner nur
schon dadurch besiegen könnte, weil die sich wegen ihm totlachen
oder totschämen: je nachdem, ob sie noch so was wie Schamgefühl
haben.
Kevin Kline.
Da
frage ich mich: was hat ein Schauspieler dieser Klasse in so einem
Film zu suchen? Hat er das Geld gebraucht. Auch seine Figur ist ...
arrogant, eher unsympathisch, neunmalklug und hat so viel
Ausstrahlung, wie eine tote Birne.
Dann wäre da noch der Regisseur, dessen Name mir gerade nicht einfällt, was aber auch nicht besonders schade ist.
Dem
hat man 100 Millionen Dollar, eher mehr, in die Hand gedrückt und
gesagt: mach einen Kinofilm aus der Fernsehserie und fülle unsere
Kassen damit.
Ja, das ist wohl in die Hose gegangen.
Statt ein wenig Geld für ein Drehbuch mit einer guten Geschichte auszugeben, hat er wohl lieber das ganze Geld für die Effekte rausgeschmissen. Dann hatte er wohl noch fünf oder sechs Dollar und hat sich von einem Primarschüler etwas schreiben lassen. Tja, das war dann wohl nichts.
Kenneth Branagh, der eigentlich ein sehr, sehr guter Schauspieler ist, hat hier auch nicht viel mehr zu tun, als nicht zu schauspielern und sich dem Overacting hinzugeben. Er schafft es einfach nicht, dem Bösewicht Leben einzuhauchen, auch schafft er es nicht, ihn wirklich böse oder echt gefährlich wirken zu lassen.
So
einen Typen würde ich einfach mal einen Abhang runterkicken und
sehen, was passiert. Wenn er überlebt, dann gleich noch einmal von
vorne.
Die Story hat so viele Lücken und Löcher, es würde eigentlich für zwanzig Filme reichen. Dann ist er auch noch so schlecht, das hätte locker für dreissig Filme gereicht.
Da
sitze ich nun, wieder einmal, und mache mir meine Gedanken, über
mich, über mein Leben und Dinge, die beides beeinflussen.
Dieser
Film ist, so sehe ich das auf jeden Fall, schlecht.
Für
mich gibt es im Augenblick aber nur eine Frage, die geklärt werden
muss: ist das ein Film, den ich mir ansehen kann, ohne in ein
schwarzes Loch zu fallen.
NEIN!!
Ist es nicht.
Dieser
Film ist schlecht.
Dieser
Film nervt.
Dieser
Film zeigt diverse Schauspieler von ihrer schlechtesten Seite.
Dieser
Film ist kein Projekt des Herzens, es ist ein Projekt des
Geldbeutels.
Schlussendlich
laufe ich bei diesem Film Gefahr, mich schlecht, schlechter, am
schlechtesten zu fühlen.
Also,
ein Film, den ich mir, so Gott will, nie mehr ansehen muss und
ansehen werde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen