So.
Ich mag im Augenblick nicht lange um den heissen oder kalten Brei reden und
fange daher gleich damit an, mich über diese Episode auszulassen.
Sheldon hat einen ganz kleinen Unfall und entscheidet sich dafür, nie mehr aus dem Haus zu gehen. Dazu entwickelt er einen ganz einfachen Roboter, mittels Tablet und sonstigen Utensilien, und schickt diesen auf die Reise. Sozusagen als seine Vertretung in der freien Welt.
Natürlich finde ich diese Idee
gar nicht mal so schlecht. Auf jeden Fall im ersten Augenblick.
Nur: es mag ein paar Dinge geben,
die so eine Vertretung für mich erledigen könnte: nur, wer mich kennt, der
weiss, dass ich so einer Maschine nie und nimmer soweit vertrauen zu können,
dass ich sie nach draussen schicke, um für mich Aufgaben zu übernehmen.
Meine Erfahrungen in diesem Leben
haben leider gezeigt, dass ich immer dann am besten gefahren bin, wenn ich
selber die Dinge in die Hand genommen habe (gilt natürlich nicht für alles).
Auch bin ich durch meine ganze
Lebenszeit hindurch immer und immer wieder enttäuscht worden, verarscht worden,
belogen worden: wie bitte hätte ich da lernen sollen, auch nur den ganz kleinen
Funken Vertrauen zu jemandem aufzubauen.
In dieser Episode ist es wieder einmal Lenny, der am meisten zu leiden hat. Er muss dieses Konstrukt immer mitnehmen, zur Arbeit, zum Einkaufen und so weiter. Sheldon hat wie immer das Gefühl, er habe jetzt die endgültig geniale Idee gehabt und lässt alle anderen wissen, dass er sich für überlegen und sie für so was wie Affen hält.
Natürlich frage ich mich, warum die Leute so etwas mit sich machen lassen.
Warum setzt sich niemand zur
Wehr?
Warum packen sie Sheldon nicht
und setzen ihn schlicht vor die Türe, wechseln die Schlösser aus und feiern
eine Abschiedsparte, aber einfach ohne ihn?
Nun ist es ja nicht so, dass ich
bei dieser Episode gar nichts zu lachen hätte und es hat mehr als einen
gelungen Gag und ein paar Sprüche, die mich auch beim zehnten Mal vor Lachen
auf den Boden schicken.
Trotzdem.
Es gibt Tage, da mag ich diesen
Sheldon-Charakter gar nicht aushalten.
Da will ich ihn einfach nicht
sehen.
Meine Nerven ziehen sich freiwillig
zurück, sobald sie auch nur sein auftauchen im TV erahnen können.
Damit will ich sagen, dass auch
diese Episode an schlechten Tagen es schafft, mich im negativen Sinne zu Boden
zu drücken.
Zum Glück geschieht am Schluss wieder ein kleiner Unfall und eine Begegnung mit einem Vorbild von Sheldon taucht auf, so dass er sich dazu entscheidet, doch wieder die Welt in Angriff zu nehmen ..
Hinzu kommt, dass Sheldon sich von nun an auch sehr gesund ernähren will, um sehr viel älter zu werden. Damit will er erreichen, dass er dann noch lebt, wenn die ersten Cyborgs gebaut werden und er sich zu einem solchen umbauen lassen kann. Was ein Traum.
Damit ja alle mit einem Grinsen zu Bett gehen können, findet Sheldon am Schluss doch noch einen Grund, um wieder vor die Türe zu gehen.
Auch
das zieht mich ein wenig runter, weil die Macher da die Möglichkeit gehabt
hätten, ein wenig mehr aus diesem Problem zu machen und zu zeigen, dass es für
einen Asperger Autisten durchaus ein sehr reales Problem sein kann, Angst /
Panik davor zu haben, die Wohnung verlassen zu müssen.
Sehr
schade.
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