Freitag, 2. Juni 2017

Con Air .. einige Zeit später .. und wie die Lage der Dinge nun und heute und so aussieht

Was fällt mir ein, geht mir durch den Kopf, beschäftigt mich, wenn ich mir diesen Film ansehe?

Es geht damit los, dass Con Air für mich ein Klassiker unter den Action-Filmen ist.

Auch ist er, soweit es mich betrifft, ein Film, der durchaus die Bezeichnung «Kult» verdient hat.

Woran das liegt, kann der Leser sich jetzt fragen.

Der Regisseur, dessen Name Simon West lautet, hat sich darauf konzentriert, einen Actionstreifen abzuliefern.

Was er sehr gut gemacht hat: die Liebesgeschichte ist nur ein Aufhänger. Auch die Story um den Soldaten, der sich nichts gefallen lässt, wird mehr oder weniger nur angeschnitten.

Was dann ein wenig mehr Raum erhält im Film ist die Läuterung des Soldaten Cameron Poe. So lautet der Name des Helden, der von Nicolas Cage dargestellt wird.

Ja.

Er ist Soldat.

Er wurde ausgebildet, eine Tötungsmaschine zu sein.

Seine Ausbildung hat darauf abgezielt, sich verteidigen zu können, gegen einen, zwei oder mehr Gegner.

Sicher hat man ihm keine Lehre in Sachen Nächstenliebe angedeihen lassen. Das würde irgendwie allem anderen, was ihm beigebracht worden ist, widersprechen.

Da bekomme ich das Gefühl, Cameron Poe leide unter zwei Gesichtern. Eines trägt die Aufschrift: Soldat und Killermaschine, die zweite Maske trägt die Aufschrift «Der liebste und friedlichste und friedvollste Daddy auf der Welt»

Für mich schon so ein WTF-Gedanke.

Für mich ein Aspekt des Films, mit dem ich bis heute nicht wirklich klarkomme und der mich immer und immer wieder verwirrt und sehr nachdenklich zurücklässt.

Nicolas Cage.

Was kann ich zu diesem Schauspieler gross sagen.
Was geht mir gerade durch den Kopf?

Nicolas Cage.

Mir geht gerade das durch den Kopf und die restlichen Windungen:

Er hat das, was ich als Charakterfresse bezeichne.

Er hat ein Gesicht, welches ein Zuschauer, sobald gesehen, nie mehr vergessen kann.

Für einen Schauspieler ist das, meiner Meinung nach, nicht nur ein ganz grosses Glück, sondern auch eine, wenn man sich nicht zu dämlich anstellt, sichere Geldanlage.

Warum ich das mit dem dämlich erwähnt habe?

Darunter verstehe ich, wenn es um Schauspieler geht folgendes:

Rollen annehmen, die schon meilenweit gegen den Wind nach Flop und oder Müll stinken.

Rollen annehmen, nur des Geldes wegen. Das mag jetzt hart tönen und das Runzeln der Stirn in Gang setzen.
Es gibt Schauspieler, die sehr, sehr, sehr viel Geld verdienen.

Da wundert mich es schlussendlich immer wieder, wenn ich lesen darf, dass ein Schauspieler, dessen Konto nur so überquellen müsste vor Geld, plötzlich pleite ist.

Natürlich habe ich ab und zu lesen dürfen, wofür die Stars Geld ausgeben müssen. Sicher, sie haben Kosten, an die wir Normalsterblichen nie denken. Kosten, die nicht von einem Studio übernommen werden.

Personaltrainer zum Beispiel. Ein Star sollte fit und munter sein. Dazu bedarf es eines persönlichen Schleifers, der ein paar Mal die Woche kontrolliert, und trainiert.

Die richtige Ernährung. Wir wissen es ja selber: wollen wir uns gesund ernähren, schraubt nur schon das die Kosten in die Höhe.

Damit ein Star nicht immer ins Fitnessstudio gehen muss, wo er eigentlich nur ist, um sich von Paparazzis ablichten zu lassen, trainiert er doch viel lieber zu Hause.

So ein Studio zu Hause, mit den richtigen Geräten, kostet eine ganze Stange Geld.

Als Star ist man sich natürlich gewöhnt, nicht normales Wasser aus dem Hahn zu trinken.

Oft bekommt man die Stars mit einer Flasche Evian in der Hand zu sehen.

Dann gibt es noch diejenigen welchen, die nicht einmal normales Wasser aus der Leitung nehmen, wenn sie Baden wollen. Das ist dann der perfekte Zeitpunkt, um die Wanne mit Evian oder einem anderen teuren Wasser aus der Flasche füllen zu lassen.

Ich könnte noch sehr viel mehr aufzählen, was den Punkt Geld anbelangt.

Spare ich mir aber für einen anderen Zeitpunkt auf.

NC hat sich, aus was für Gründen auch immer, sogar ein echtes Schloss gekauft.

Vielleicht hätte ihm gesagt werden sollen, dass es teuer kommen kann, so ein Teil zu besitzen und dann noch in Schuss halten zu wollen.

So kann man sei Bankkonto auch langsam aber sicher leeren.

Damit hatte Cage folgendes Problem:

Obwohl er zu den Darstellern gehört, die durchaus einen Film tragen können, die sogar als gute Schauspieler angesehen werden können, war er von einem Tag auf den anderen gezwungen, Filmrollen nur des Geldes wegen anzunehmen.

Das bringt nun folgendes Problem mit sich: meistens sind das Filme, die nicht wirklich teuer sind, für die nicht wirklich viel Geld zur Verfügung steht und auch ein Schauspieler wir NC nicht die normale Gage verlangen kann.

Viele dieser Filme laufen unter der Kategorie «Direct-To-DVD».
Das heisst, auf gute Neudeutsch: diese Filme waren nie dafür gedacht, ins Kino zu gelangen, in einem Kino gezeigt zu werden.
Die Idee hinter diesen Filmen ist: sie sind billig, sie sind schnell abgedreht und erscheinen noch viel schneller auf DVD und Blu Ray.

Tja.

Nicolas Cage also.

Con Air ist ein Film, von dessen Erfolg und Qualität er noch heute leben und vor allem zehren kann.

Zwar erscheinen alle paar Nasen Filme, in denen er mitspielt, aber die meisten kann der Zuschauer einfach vergessen.
Wie gesagt, die hat er wohl gedreht, um Miete zu bezahlen, den Unterhalt des Schlosses in den Griff zu bekommen und so weiter.

Dann aber wieder Con Air.

Gleich am Anfang die Frage der Fragen:
Ist das ein Film, den ich mir ansehen kann, wenn die Zeiten, wie Wolken und die Tiefen düster, schwarz und noch viel tiefgeschwärzter sind?

Ja, kann ich.

Der Film fängt sich zum Glück ab einem bestimmten Zeitpunkt auf und konzentriert sich darauf, ein Actionfilm zu sein.

Von da an geht die Post ab.

Die Bösen sind herrlich böse.
Die Guten sind noch herrlicher und sonniger gut.

John Cusack, als der Marshall ist durchaus kein Weichei und weiss sich zu wehren. Er hat es nicht nötig, einen Sidekick zu haben, welcher ihm die Seite deckt.

Hat er etwas zu sagen, will er etwas machen, dann wird es auch in die Wege geleitet. Da ist es ihm egal, ob er gegen einen Kollegen oder gegen Vorgesetzte vorgehen muss. Er hat einen Job, und der soll gefälligst erledigt werden.

John Malkovich.

Er spielt den Bösen. Den ganz, ganz doll bösen.

Im Film heisst er Cyrus the Virus.

Ich mag gar nicht sagen, wie der Name in der Deutschen Synchro gesprochen wird.
Für mich im Übrigen der wichtigste Grund, den Film, wenn möglich, immer im Original anzusehen.
Mir wird jedes Mal ganz flau im Magen, wenn ich den Namen auf Deutsch höre.

Malkovich ist einfach superherrlich als der Bösewicht. Er spielt so ziemlich jeden in diesem Film nicht nur an die Wand, sondern quer hindurch.

Man möge mir verzeihen, wenn ich folgende Behauptung aufstelle: ohne JM als Cyrus hätte der Film nie die gleiche Wirkung gehabt.
Nie.
Niemals.
Nimmer.
Vergiss es.

Con Air ist für mich so was wie eine Blaupause dafür, wie ein guter, sehr guter Action-Film zu sein hat. Da stimmt einfach alles.

Wie es sich gehört, für diese Art von Film, gibt es am Schluss noch eine neugeschlossene Männerfreundschaft zu bewundern.

Der Soldat und der Marshall gehen gemeinsam auf die Jagd nach dem Bad Guy und räumen auf dem Weg dahin den einen oder anderen seiner Mitläufer aus dem Weg.

Dieser Film ist in einer Grössenordnung angesiedelt, wo man sich nicht wundern darf, wenn ein Flugzeug in der Grösse eines Jumbo Jets kurz einmal in Las Vegas notlanden muss, und dabei so viel Schaden anrichtet, dass es wohl billiger wäre, alles einzureisen und neu aufzubauen, als noch irgendwo etwas reparieren zu wollen.

Wirklich und echt ein Film, ein Action-Highlight, welches ich mir immer und immer wieder ansehe.

Wie weiss ich, dass ich einen Film wirklich gut finde?

Das zeigt sich durch folgende Eigenart:

Es kann zum Beispiel sein, dass der Streifen mitten in der Nacht ausgestrahlt wird. Sagen wir, knapp vor Mitternacht.

Ich sehe ihn mir trotzdem an. Auch wenn ich weiss, dass ich um fünf aufstehen muss und mindestens vier bis fünf Stunden Schlaf brauche.

Alles egal: ich sehe mir den Film an und wenn ich dafür büssen muss, in dem ich im Geschäft immer wieder kurz vor dem Einschlafen bin oder sogar das eine oder andere Mal einnicke.

Dieser Film wird mich sicher nie und nimmer depressiv werden lassen.

Für mich ist er eine funktionierende Medizin.





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