Montag, 5. Juni 2017

Jagd auf Roter Oktober ... der therapeutische Ansatz ...

Ich war jung.
Ich habe in der Nähe eines Kinos gewohnt.
Ich hatte an diesem Tag sicher nichts besseres zu tun (zu meinem Glück, hatte ich nichts besseres und oder anderes zu tun)



Daher habe ich damals die Chance ergriffen und bin ins Kino gegangen, wo ich mir diesen Film angesehen habe.
Woran kann ich mich erinnern, wenn es sich um diesen Gang ins Kino handelt?
Unbewusst hatte ich schon damals gewisse Strategien, um gewissen Situationen aus dem Weg zu gehen.
Wie haben diese für den Gang ins Kino ausgesehen?
Eine davon, zum Beispiel, hat so gelautet: geh vor allem an den warmen Tagen ins Kino.
Warum? Sehr viele Menschen mögen es, wenn es draussen sonnig und mollig warm ist. Dann sind sie viel lieber draussen, als in einem, vielleicht, stickigen Kinosaal. Es sollte aber aber am Tag sein. Am Abend, wenn sie genug draussen gewesen sind, wenn sie ein wenig Abkühlung brauchen, sind sie dann doch wieder gerne im Kino, unter anderem.
Im Sommer, wenn es draussen warm, oder gar heiß ist, findet man zwar auch ein paar Menschen im Kino wieder, aber, das sind dann doch nur die angefressenen Kinogänger, oder die, die mit der Sonne so wenig anfangen können wie ich.



Ich war also an einem Nachmittag im Kino.
Es waren zwar ein paar Menschen anwesend, aber, mehrheitlich leere Sessel zu bestaunen.
So habe ich es damals gemocht.
So mag ich es noch heute.
Es hat schon eine ganz andere Qualität, wenn ich mir einen Film ansehen kann und das Kino ist, bis auf meine Wenigkeit, leer. Irgendwie kommt mir dann alles viel grösser, viel gewaltiger vor. Es hat auch sehr viel weniger zusätzliche Geräusche, die mich stören können.
The Hunt for Red October
Für mich ist das auch in der heutigen Zeit und nach all den Jahren noch einer der Filme, den man sich als echter Kinofan in einem echten Kino ansehen sollte.
Einer der ganz besonderen Gründe, warum das noch ein echter KINOFILM ist:
Sean Connery
Dieser Mann ist einfach eine lebende Legende. Auch wenn er sich, krankheitsbedingt, zurückgezogen hat: diesen Status kann ihm keiner mehr streitig machen.
Es gibt nicht viele Schauspieler, die so viel Ausstrahlung, Charisma besitzen, wie dieser Mann.
Selbst wenn er auf der Leinwand schläft, stiehlt er noch immer allen anderen die Schau und spielt sie an die Wand.
Gegen so viel „Mensch“, „Macho“, „Mann“, „Coolness“ kommt einfach keiner an.
Es wäre sicher interessant gewesen, hätte man Connery gegen Eastwood antreten lassen in einem Film.
Zwei der letzten echten „Kinomachos“ „Kinomänner“, „Kinohaudegen“.
Selbst ich kann nicht sagen, ob eine Leinwand alleine das ausgehalten hätte. Ob eine Filmrolle alleine das überlebt hätte.
In diesem Film spielt Connery zusammen mit Alec Baldwin, der auch schon seit jeher zu den Darstellern gehört, der über eine Charakterfresse verfügt, der genügend Ausstrahlung für zwei hat und der, mit ein wenig mehr Glück und besserer Auswahl der Filme, zu einem der wirklich ganz grossen in Sachen Kino hätte werden können.
Hier spielt er mit und gegen Sean Connery an.
Meiner Meinung nach hält er sich sehr gut.
Das liegt aber auch daran, dass er den Kampf gar nicht erst aufnimmt, sondern seine Rolle so gut wie möglich auf die Leinwand gebracht hat.



Was den Film für mich ausserdem sehr sehenswert macht:
Die Unterwasserszenen.
Die Jagd nach dem U-Boot. Hier hat der Regisseur genau richtig gehandelt und nicht zu wenig und nicht zu viel davon auf die Leinwand gebracht.
Was aber zu sehen ist, haut mich auch heute noch aus den Schuhen.
Der Film basiert auf einer Buchvorlage.
Wäre es eines von Stephen King, hätte ich mir zu keiner Sekunde überlegt, ob ich ins Kino gehen soll oder nicht. Die meisten dieser Verfilmungen sind, sagen wir, eher misslungen.



Dieser Film ist eines der ganz guten Beispiele dafür, dass, wenn der richtige Mann das Ruder übernommen hat, aus einem Buch auch ein gelungener Film werden kann.



Nun bin ich ja ein Mensch, der eine gewisse Vorsicht walten lassen muss, wenn es um Sachen wie Kino, Musik und so weiter geht.
Wie steht es nun mit diesem Film.



Im Laufe der Zeit hatte ich Gelegenheit, ihn mir das eine oder andere Mal anzusehen.



Eines habe ich feststellen können: er tut mir gut.
Auch an einem nicht wirklich guten Tag tut er mir gut.
Das liegt einfach an den Figuren, wie sie von dem jeweiligen Darsteller auf die Leinwand gezaubert werden und dann dieser Schluss: dieser entschädigt und belohnt zu gleichen Teilen.



Es ist ein Ende, das aufzeigt, dass, wenn man fest an etwas glaubt und davon überzeugt ist, die Möglichkeit besteht, als Sieger vom Feld zu gehen und einen Preis zu erhalten, der gleichzeitig Belohnung, wie Entschädigung ist.



Es gibt noch so vieles, dass ich zu und über diesen Film schreiben könnte.
Auf der anderen Seite, habe ich das bereits gemacht. Zu finden ist es in meinem Blog.
Was den therapeutischen Ansatz des Filmes anbelangt, habe ich das geschrieben, was ich schreiben wollte.
Der Film hat einen positiven Einfluss auf mich.
Eigentlich hätte ich sogar Lust, wiedereinmal das Buch dazu zu lesen.
Machen werde ich das sicher noch. Es stellt sich nur die Frage, wann ich mir die Zeit dazu nehmen werde.










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