Dream
Theater.
Ein
weiteres Album, welches ich von ihnen in meinem Besitz habe und von
Zeit zu Zeit anhöre.
„As
I am“
Es
geht gleich sehr heftig zur Sache.
Als
ob die Gruppe sich über dieses Thema schon lange einmal hat so
richtig auskotzen wollen. So tönt es. Keine Gnade, volle Pulle
direkt nach vorne und ohne auch nur einmal auf die Bremse zu steigen.
Das
Lied packt mich von der ersten Sekunde an und lässt mich nicht mehr
los.
Irgendwie
kommt dieses Gefühl, kommt der Gedanke darüber, wie ich bin,
richtig aus diesem Lied heraus. Ich fühle mich, wenn ich das so
sagen und oder schreiben darf, von einem Lied verstanden (natürlich
eher von denen, die das Lied geschrieben haben).
Ich
fühle mich nach dem Lied ausgepowert. Aber auf eine gute Art und
Weise. Bitte, bitte, viel mehr davon.
„This
Dying Soul“
Auch
dieses Lied scheint direkt aus mir zu singen / reden / sprechen /
schreien. Auch hier fühle ich mich nicht nur verstanden, sondern
auch abgeholt und mitgenommen.
Mitgenommen
auf eine Reise durch die unsäglichen Weiten meiner inneren Welt, auf
den Strassen meiner gesprochenen und unausgesprochenen Gedanken. Auch
dieses Lied fordert mich, fordert mich heraus, lässt ich aber auf
eine gute Art und Weise müde und zerschlagen zurück.
„Endless
Sacrifice“
Was
für ein Lied.
Obwohl
es mich eigentlich reissen müsste, in die Tiefe und so weiter, macht
es das nicht. Irgendwie spüre ich auch hier etwas positives, das mit
den Melodien, mit dem Text, mit jedem Break und mit jedem Hören zu
mir transportiert wird.
Dinge,
die etwas in mir anstossen. Dinge, die etwas in mir anstossen, damit
es in Richtung positiv gedreht wird.
„Honor
thy father“
Wenn
ich nur schon den Titel lese, wird mir beinahe übel.
Mein
Vater hat meine Mutter und mich schändlich im Stich gelassen.
Abgehauen ist er.
Ich
weiss nicht warum. Sicher, ich könnte meine Mutter fragen, aber nach
all diesen Jahren, interessiert es mich nicht. Es hat mich auch nie
interessiert.
Für
mich gibt es im Leben bestimmte Regeln und Gesetze, die zwar nirgends
geschrieben stehen, trotzdem vorhanden sind und, von mir ausgesehen,
zu 100% eingehalten werden müssen.
Eine
diese Regeln ist: Ein Mann lässt Frau und Kinder nicht im Stich.
Scheidung ist möglich. Oft kann eine Scheidung die letzte Rettung
sein, damit das oder die Kinder am Schluss noch mit beiden
Elternteilen Kontakt haben auf einer guten und brauchbaren Ebene.
Einfach
abhauen. Das geht nicht. Sich bei seiner Familie nicht mehr melden?
Das gilt nur, wenn tot und begraben oder Gedächtnis total verloren
und keine Erinnerungen mehr vorhanden sind.
Von
meinem Vater habe ich nichts mehr gehört.
Erst
vor einiger Zeit, hat sich per Facebook eine Frau bei mir gemeldet:
sie spreche im Namen meines Vaters. Es gehe ihm nicht so gut und er
würde gerne mit mir reden.
Was
wirklich das schlimme an der Sache ist? Ich habe nichts empfunden.
Weder Wut, Enttäuschung, noch sonst ein Gefühl. Das war für mich
der endgültige Beweis, dass mein Vater für mich schon lange
verstorben ist.
Natürlich
habe ich der Frau zurückgeschrieben und klar und deutlich zum
Ausdruck gebracht, dass ich kein Verlangen verspüre, mit meinem
Vater ein Wort zu wechseln.
Wie
weit muss es gekommen sein, wenn man für seinen leiblichen Erzeuger
gar nichts mehr empfindet? Das macht mich traurig: das ich keinen
Vater habe, keinen Vater hatte, der ab und zu für mich da gewesen
ist, wenn ich so jemanden nötig gehabt hätte.
Daher
umschiffe ich dieses Stück Musik, sobald es auftaucht.
„Vacant“
Ein
Intro, welches ich nicht weiter mit Worten würdigen werde.
„Stream
of Consciousness“
Instrumental
geht es hier zur Sache.
Ein
Lied, dass mir Mühe bereitet, einfach so gehört zu werden, aber als
Teil der tönenden Firewall, wäre es eine sehr gute Sache.
„In
the name of god“
Was
für ein Brocken von einem Lied.
Auch
hier werde ich, ohne dass ich mich gross wehren kann, mitten ins
Geschehen hineingezogen und will auch nicht mehr weg. Auf jeden Fall,
solange das Lied andauert.
Hier
fühle ich mich wohl.
Obwohl,
ich spüre schon ein wenig, dass es, an den ganz besonderen Tagen,
von Vorteil wäre, dieses Lied nicht unbedingt anzuhören.
Der
Vorteiler dieses Albums ist, dass ich es mir anhören kann, wenn es
über mir nach Regen aussieht. Der zweite Pluspunkt ist, dass die
einzelnen Lieder eher länger sind und ich so nicht gezwungen bin,
mich nach viel zu kurzer Zeit auf ein neues Lied einzulassen, sondern
ich habe Zeit, mich fallen und gehen zu lassen.
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