Donnerstag, 13. Juli 2017

Black Sabbath - Dehumanizer .. und auch hier .. Gedanken .. Gedanken .. Gedanken ..

«Computer God»
Das Lied fängt mit einem fast lautlosen Intro an, und geht dann über in einen schon fast als furztrocken zu bezeichnenden Rhythmus, dem zur Krönung die Stimme von Ronnie James Dio aufsitzt.
Wie es sich gehört, singt dieser Mann nicht von so etwas gewöhnlichem wie Liebe, Trennung und Schmerz.
Es geht um Computer, Gott und einen Gott in elektronischer Form. Nicht schlecht Herr Specht. Vor allem legt er so viel an Gefühlen in seine Stimme, dass sogar ich mich diesem Stück nicht entziehen kann und mir so meine Gedanken anfange zu machen.
Vor ein paar Tagen habe ich eine Folge von Star Trek, dem Original, gesehen, in der es in etwa um folgendes gegangen ist:
Die Föderation hat einen Planeten entdeckt, der um einiges fortschrittlicher ist, als die Erde. Daher möchten sie gerne Beziehungen mit den dortigen Lebewesen eingehen.
Als sich die Enterprise nähert, bekommen sie per Funkspruch mitgeteilt, dass sie nicht erwünscht seien und gleich wieder umkehren sollen.
An Bord ist aber ein Diplomat der ganz harten und dümmlichen Sorte, der auf Teufel komm raus diese Beziehungen in Gang setzen möchte. Da er Befehlsgewalt über das Schiff hat, bleibt Kirk und seinen Leuten nichts anderes übrig, als auf den Planeten zu beamen.
Dort angekommen, treffen sie auf den Hohen Rat. Dieser teilt ihnen mit, dass sie Pech haben, gerade jetzt gekommen zu sein, dieser Planet sei seit 500 Jahren mit einem anderen Planeten im Krieg.
Auf einmal fängt eine Planetenkarte im Hintergrund an zu leuchten an bestimmten Stellen.
Der Chef des Hohen Rates erklärt, dass an diesen aufleuchtenden Punkten so etwas wie Atombomben eingeschlagen seien und knapp 250000 Menschen ums Leben gekommen sind.
Kirk lässt das seine Leute auf der Enterprise prüfen, die aber nichts feststellen können von einem Bombenabwurf.
Es stellt sich raus, dass im Prinzip nichts anderes läuft, als ein gigantisches Computerspiel, mit dem Unterschied, dass die Menschen, die in einem der Gebiete leben, das von einer dieser «Bomben» getroffen worden ist, innerhalb von 24 Stunden bei einer Desintegrationskammer auftauchen müssen, wo sie getötet werden.
Zwar ist das meiste an diesem Krieg computergesteuert, aber die Menschen müssen sich trotzdem für das höhere Gut opfern und mit dem Leben bezahlen.

Dafür gibt es keine Krater, die Zivilisation ist noch da, es kann Ackerbau und alles betrieben werden, Fabriken stehen noch, aber die Lebewesen müssen trotzdem ihr Leben geben.

«After all (The Dead»
Von der Machart her ein ganz typisches Black Sabbath Lied, das perfekter Doom ist und zeigt, wie genial eigentlich alle Musiker dieser Gruppe sind.
Dennoch ein Lied, das mich nicht weiter berührt und das mir nur dann auffällt, wenn ich mich wirklich zwinge, es mir anzuhören.

«TV Crimes»
Es spricht mir hier nicht nur der Titel aus dem Herzen, sondern auch der Text und die Melodie und auch der Rhythmus. Jedes Einzelteil für sich packt und hält mich fest und reisst mich mit auf eine Reise durch die Gedankenwelt von Black Sabbath.
Ganz grosser Song.

«Letters from Earth»
Was würde wohl in so einem Brief stehen und an würde der geschickt werden?
Dieser Titel alleine lässt mich schon ein wenig mit der Phantasie spielen und sorgt dafür, dass der eine oder andere Gedanke sich seinen Weg durch mich und meine Welt der Gedanken bahnt.
Bei diesem Lied muss ich aufpassen. Es hat Textzeilen, die direkt aus dem Leben, meinem Leben zum Beispiel, gerissen sein könnten.
*It’s a new world and I don’t belong here»
*I don’t belong here, so I’m writing to you»
Und noch ein paar Sachen mehr.
Wow, ist mir bis heute nicht wirklich aufgefallen.
Also, junger Mann; gib acht, zu welchem Zeitpunkt Du dieses Lied anhörst.

«Master of Insanity»
Der Anfang ist nicht wirklich gelungen in und für meine Ohren, aber dann geht es doch noch richtig los und ich werde in den Strudel der Musikwelt von Black Sabbath gezogen, gerissen und herumgewirbelt.
Auch ein Lied, welches mich nachdenklich werden lässt, aber auf eine gute, positive Art und Weise.
Es liegt vielleicht daran, dass da jemand das auskotzt, was auch mir durch den Kopf geht und ich mich mit meinen Gedanken und Überlegungen nicht mehr so alleine fühle.

«Time Machine»
Ja, jetzt rockt es was die Gitarren und das Schlagzeug hergeben.
Zeitmaschine.
Wie oft habe ich mir schon überlegt, was ich wohl machen würde, hätte ich so ein Teil und die Möglichkeit, ein wenig durch die Zeit zu gurken.
Verändern würde ich nichts. Es dürfte ja bekannt sein, dass schon die kleinste Veränderung in der Vergangenheit für riesige Probleme in der Gegenwart sorgen könnten.
Ich stelle mir vor, auf ein Insekt zu treten und in der Gegenwart fliegt, im schlimmsten Fall die Erde in die Luft, weil genau dieses Insekt der Vorfahr eines späteren Insekts war, das etwas in die Luft abgesondert hat, das für das Überleben des Planeten enorm wichtig gewesen wäre.

Also, das Lied finde ich genial bis super und es macht mir sehr viel Spass.

«Sins of the Father»
Keine Frage: dieses Lied zieht mich runter. Das liegt nur schon am Titel.
Es erinnert mich an meinen Vater, der so ziemlich nicht für mich dagewesen ist, mich im Stich gelassen hat, meine Mutter verraten und verkauft und im Stich gelassen hat und damit ein paar der schlimmsten und verabscheuungswürdigsten Verbrechen begangen hat.
Selbst wenn ich ein mehr oder weniger christlich veranlagter Mensch wäre: an seine Beerdigung würde ich nicht gehen.
In meinen Augen ist das etwas, was man sich verdienen muss. Das bekommt man nicht einfach automatisch zugesprochen, weil man per Zufall der biologische Elternteil ist von einem Menschen. Das ist doch noch recht einfach. Viel schwerer ist es, die Zeit danach richtig auszufüllen und diesem Job richtig und gewissenhaft nachzugehen und sein Bestes zu geben.

«Too late»
Es fängt leise, bedrohlich, fragend, tragend, mit einem Hauch Epik an und Dio trägt schon jetzt das ganze Lied und lässt seine Stimme leise und bedrohlich dahersingen.
Mit der Zeit kommen die Instrumente dazu, immer mehr, bis schliesslich auch der Metal den Einstieg gefunden hat, um zu zeigen, dass die Aussage mehr als ernst gemeint ist, dass es zu spät. Zu spät, für was auch immer.
Sicher nicht schlecht das Lied, aber eben, für meine Ohren nicht gut und packend genug, so dass ich jetzt auf dem Stuhl sitze und mich frage, ob mir dieses Stück eigentlich je wirklich gefallen hat, ob es je etwas Gefühlsmässiges in mir geweckt hat. In diesem Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass dem noch nie so war.

«I»
Genau, das Lied hat nur diesen einen Buchstaben als Titel und soll in der unsrigen Sprache sicher «Ich» bedeuten.
Auf jeden Fall eines der besten und härtesten und vor allem intensivsten Lieder auf diesem Album.
Vom textlichen her nichts, das mich treffen und vor allem in die Tiefe ziehen könnte. Trotzdem ein Text, der einem so richtig toll einfahren kann, wenn man sich das einfach als einen kleinen Film vorstellt.
Dann noch diese Melodie und die Stimme von Dio, der auch hier wieder alles gibt und sehr viele Metal-Sänger sehr alt aussehen lässt, die dieses Lied nie in der gleichen Art und Weise und mit der gleichen Qualität bringen könnten.

«Buried alive»
Nur schon der Titel sagt schon einiges aus.
Mir ist folgender Gedanke durch meine Synapsen gedrückt worden:
Es hat Zeiten gegeben, da habe ich mich in meinem Leben begraben befühlt. Jetzt wird es ein wenig kompliziert für die Vorstellungskraft: Der Sarg, in dem ich mich in diesen Zeiten begraben gefühlt habe, war mein Leben: Leben = Sarg, um es mit diesen Worten zu beschreiben.
Immer wieder ist es mir vorgekommen, als ob es unmöglich wäre, aus diesem Leben, welches unmöglich meines sein konnte, zu entkommen. Eingesperrt, gefangen, schlussendlich begraben, auf alle Zeiten bis in alle Ewigkeit.
Es fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie ich mich da immer wieder gefühlt habe.
Wie soll ich mich auch fühlen, wenn ich das Gefühl hatte, ein Leben leben zu müssen, welches nicht für mich bestimmt sein konnte? Auf der anderen Seite: es musste ja doch mein Leben sein, einfach mit dem Twist der Erkenntnis, dass es eben nicht mein Leben ist und ich mich gefälligst auf die Suche nach MEINEM LEBEN zu machen hatte.
Die einzige Chance, um doch noch so etwas wie Glück, Zufriedenheit zu finden und zu erleben.

Es ist schon faszinierend, mit welch Gedankengängen ich versuche, mir mein Leben zu erklären und herauszufinden, was gelaufen ist und was noch laufen wird und was ich tun kann, was ich machen muss und welche Gefahren da draussen noch auf mich lauern.
Die Frage ist doch, ob ich die Kraft noch habe, um diese Mission, ja, nennen wir es eine Mission, abschliessen zu können. Obwohl, ist es wirklich so wichtig, sie abzuschliessen? Reicht es nicht schon, wenn ich mich endlich auf dem richtigen Weg befinde und es schaffe, alles, was mir da über den Weg kreucht und fleucht zu geniessen, egal ob positiv oder negativ und aus allem versuche das Beste herauszuholen?
So viele Fragen, so viele mögliche Antworten, die sich dabei gleich durch meinen Kopf schleichen, mit der Geschwindigkeit des Roten Blitz, der dabei noch von Superman verfolgt wird, der es nicht fassen kann, dass da doch einer ist, der schneller ist, als der Mann aus Stahl.
Das Lied selber hat seinen Reiz, aber, ist bei weitem nicht so gut oder genial, dass ich ohne es gleich umfallen würde.

Leute: an diesen ganz besonderen Tagen, nehme ich dieses Album gerne zur Hand und höre es mir an, weil es insgesamt eine sehr positive Wirkung auf mich und meine Gefühlslage hat.



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