«Computer God»
Das Lied fängt mit einem fast lautlosen Intro an, und geht
dann über in einen schon fast als furztrocken zu bezeichnenden Rhythmus, dem
zur Krönung die Stimme von Ronnie James Dio aufsitzt.
Wie es sich gehört, singt dieser Mann nicht von so etwas
gewöhnlichem wie Liebe, Trennung und Schmerz.
Es geht um Computer, Gott und einen Gott in elektronischer
Form. Nicht schlecht Herr Specht. Vor allem legt er so viel an Gefühlen in
seine Stimme, dass sogar ich mich diesem Stück nicht entziehen kann und mir so
meine Gedanken anfange zu machen.
Vor ein paar Tagen habe ich eine Folge von Star Trek, dem
Original, gesehen, in der es in etwa um folgendes gegangen ist:
Die Föderation hat einen Planeten entdeckt, der um einiges
fortschrittlicher ist, als die Erde. Daher möchten sie gerne Beziehungen mit
den dortigen Lebewesen eingehen.
Als sich die Enterprise nähert, bekommen sie per Funkspruch
mitgeteilt, dass sie nicht erwünscht seien und gleich wieder umkehren sollen.
An Bord ist aber ein Diplomat der ganz harten und dümmlichen
Sorte, der auf Teufel komm raus diese Beziehungen in Gang setzen möchte. Da er
Befehlsgewalt über das Schiff hat, bleibt Kirk und seinen Leuten nichts anderes
übrig, als auf den Planeten zu beamen.
Dort angekommen, treffen sie auf den Hohen Rat. Dieser
teilt ihnen mit, dass sie Pech haben, gerade jetzt gekommen zu sein, dieser
Planet sei seit 500 Jahren mit einem anderen Planeten im Krieg.
Auf einmal fängt eine Planetenkarte im Hintergrund an zu
leuchten an bestimmten Stellen.
Der Chef des Hohen Rates erklärt, dass an diesen
aufleuchtenden Punkten so etwas wie Atombomben eingeschlagen seien und knapp
250000 Menschen ums Leben gekommen sind.
Kirk lässt das seine Leute auf der Enterprise prüfen, die
aber nichts feststellen können von einem Bombenabwurf.
Es stellt sich raus, dass im Prinzip nichts anderes läuft,
als ein gigantisches Computerspiel, mit dem Unterschied, dass die Menschen, die
in einem der Gebiete leben, das von einer dieser «Bomben» getroffen worden ist,
innerhalb von 24 Stunden bei einer Desintegrationskammer auftauchen müssen, wo
sie getötet werden.
Zwar ist das meiste an diesem Krieg computergesteuert, aber
die Menschen müssen sich trotzdem für das höhere Gut opfern und mit dem Leben
bezahlen.
Dafür gibt es keine Krater, die Zivilisation ist noch da,
es kann Ackerbau und alles betrieben werden, Fabriken stehen noch, aber die
Lebewesen müssen trotzdem ihr Leben geben.
«After all (The Dead»
Von der Machart her ein ganz typisches Black Sabbath Lied,
das perfekter Doom ist und zeigt, wie genial eigentlich alle Musiker dieser
Gruppe sind.
Dennoch ein Lied, das mich nicht weiter berührt und das mir
nur dann auffällt, wenn ich mich wirklich zwinge, es mir anzuhören.
«TV Crimes»
Es spricht mir hier nicht nur der Titel aus dem Herzen,
sondern auch der Text und die Melodie und auch der Rhythmus. Jedes Einzelteil
für sich packt und hält mich fest und reisst mich mit auf eine Reise durch die
Gedankenwelt von Black Sabbath.
Ganz grosser Song.
«Letters from Earth»
Was würde wohl in so einem Brief stehen und an würde der
geschickt werden?
Dieser Titel alleine lässt mich schon ein wenig mit der
Phantasie spielen und sorgt dafür, dass der eine oder andere Gedanke sich
seinen Weg durch mich und meine Welt der Gedanken bahnt.
Bei diesem Lied muss ich aufpassen. Es hat Textzeilen, die
direkt aus dem Leben, meinem Leben zum Beispiel, gerissen sein könnten.
*It’s a new world and I don’t belong here»
*I don’t belong here, so I’m writing to you»
Und noch ein paar Sachen mehr.
Wow, ist mir bis heute nicht wirklich aufgefallen.
Also, junger Mann; gib acht, zu welchem Zeitpunkt Du dieses
Lied anhörst.
«Master of Insanity»
Der Anfang ist nicht wirklich gelungen in und für meine
Ohren, aber dann geht es doch noch richtig los und ich werde in den Strudel der
Musikwelt von Black Sabbath gezogen, gerissen und herumgewirbelt.
Auch ein Lied, welches mich nachdenklich werden lässt, aber
auf eine gute, positive Art und Weise.
Es liegt vielleicht daran, dass da jemand das auskotzt, was
auch mir durch den Kopf geht und ich mich mit meinen Gedanken und Überlegungen
nicht mehr so alleine fühle.
«Time Machine»
Ja, jetzt rockt es was die Gitarren und das Schlagzeug
hergeben.
Zeitmaschine.
Wie oft habe ich mir schon überlegt, was ich wohl machen
würde, hätte ich so ein Teil und die Möglichkeit, ein wenig durch die Zeit zu
gurken.
Verändern würde ich nichts. Es dürfte ja bekannt sein, dass
schon die kleinste Veränderung in der Vergangenheit für riesige Probleme in der
Gegenwart sorgen könnten.
Ich stelle mir vor, auf ein Insekt zu treten und in der
Gegenwart fliegt, im schlimmsten Fall die Erde in die Luft, weil genau dieses
Insekt der Vorfahr eines späteren Insekts war, das etwas in die Luft
abgesondert hat, das für das Überleben des Planeten enorm wichtig gewesen wäre.
Also, das Lied finde ich genial bis super und es macht mir
sehr viel Spass.
«Sins of the Father»
Keine Frage: dieses Lied zieht mich runter. Das liegt nur
schon am Titel.
Es erinnert mich an meinen Vater, der so ziemlich nicht für
mich dagewesen ist, mich im Stich gelassen hat, meine Mutter verraten und
verkauft und im Stich gelassen hat und damit ein paar der schlimmsten und
verabscheuungswürdigsten Verbrechen begangen hat.
Selbst wenn ich ein mehr oder weniger christlich
veranlagter Mensch wäre: an seine Beerdigung würde ich nicht gehen.
In meinen Augen ist das etwas, was man sich verdienen muss.
Das bekommt man nicht einfach automatisch zugesprochen, weil man per Zufall der
biologische Elternteil ist von einem Menschen. Das ist doch noch recht einfach.
Viel schwerer ist es, die Zeit danach richtig auszufüllen und diesem Job
richtig und gewissenhaft nachzugehen und sein Bestes zu geben.
«Too late»
Es fängt leise, bedrohlich, fragend, tragend, mit einem
Hauch Epik an und Dio trägt schon jetzt das ganze Lied und lässt seine Stimme
leise und bedrohlich dahersingen.
Mit der Zeit kommen die Instrumente dazu, immer mehr, bis
schliesslich auch der Metal den Einstieg gefunden hat, um zu zeigen, dass die
Aussage mehr als ernst gemeint ist, dass es zu spät. Zu spät, für was auch
immer.
Sicher nicht schlecht das Lied, aber eben, für meine Ohren
nicht gut und packend genug, so dass ich jetzt auf dem Stuhl sitze und mich
frage, ob mir dieses Stück eigentlich je wirklich gefallen hat, ob es je etwas Gefühlsmässiges
in mir geweckt hat. In diesem Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass dem noch
nie so war.
«I»
Genau, das Lied hat nur diesen einen Buchstaben als Titel
und soll in der unsrigen Sprache sicher «Ich» bedeuten.
Auf jeden Fall eines der besten und härtesten und vor allem
intensivsten Lieder auf diesem Album.
Vom textlichen her nichts, das mich treffen und vor allem
in die Tiefe ziehen könnte. Trotzdem ein Text, der einem so richtig toll
einfahren kann, wenn man sich das einfach als einen kleinen Film vorstellt.
Dann noch diese Melodie und die Stimme von Dio, der auch
hier wieder alles gibt und sehr viele Metal-Sänger sehr alt aussehen lässt, die
dieses Lied nie in der gleichen Art und Weise und mit der gleichen Qualität
bringen könnten.
«Buried alive»
Nur schon der Titel sagt schon einiges aus.
Mir ist folgender Gedanke durch meine Synapsen gedrückt
worden:
Es hat Zeiten gegeben, da habe ich mich in meinem Leben
begraben befühlt. Jetzt wird es ein wenig kompliziert für die
Vorstellungskraft: Der Sarg, in dem ich mich in diesen Zeiten begraben gefühlt
habe, war mein Leben: Leben = Sarg, um es mit diesen Worten zu beschreiben.
Immer wieder ist es mir vorgekommen, als ob es unmöglich
wäre, aus diesem Leben, welches unmöglich meines sein konnte, zu entkommen.
Eingesperrt, gefangen, schlussendlich begraben, auf alle Zeiten bis in alle
Ewigkeit.
Es fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie ich mich da
immer wieder gefühlt habe.
Wie soll ich mich auch fühlen, wenn ich das Gefühl hatte,
ein Leben leben zu müssen, welches nicht für mich bestimmt sein konnte? Auf der
anderen Seite: es musste ja doch mein Leben sein, einfach mit dem Twist der
Erkenntnis, dass es eben nicht mein Leben ist und ich mich gefälligst auf die
Suche nach MEINEM LEBEN zu machen hatte.
Die einzige Chance, um doch noch so etwas wie Glück,
Zufriedenheit zu finden und zu erleben.
Es ist schon faszinierend, mit welch Gedankengängen ich
versuche, mir mein Leben zu erklären und herauszufinden, was gelaufen ist und
was noch laufen wird und was ich tun kann, was ich machen muss und welche
Gefahren da draussen noch auf mich lauern.
Die Frage ist doch, ob ich die Kraft noch habe, um diese
Mission, ja, nennen wir es eine Mission, abschliessen zu können. Obwohl, ist es
wirklich so wichtig, sie abzuschliessen? Reicht es nicht schon, wenn ich mich
endlich auf dem richtigen Weg befinde und es schaffe, alles, was mir da über
den Weg kreucht und fleucht zu geniessen, egal ob positiv oder negativ und aus
allem versuche das Beste herauszuholen?
So viele Fragen, so viele mögliche Antworten, die sich
dabei gleich durch meinen Kopf schleichen, mit der Geschwindigkeit des Roten
Blitz, der dabei noch von Superman verfolgt wird, der es nicht fassen kann,
dass da doch einer ist, der schneller ist, als der Mann aus Stahl.
Das Lied selber hat seinen Reiz, aber, ist bei weitem nicht
so gut oder genial, dass ich ohne es gleich umfallen würde.
Leute: an diesen ganz besonderen Tagen, nehme ich dieses
Album gerne zur Hand und höre es mir an, weil es insgesamt eine sehr positive
Wirkung auf mich und meine Gefühlslage hat.
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