Freitag, 7. Juli 2017

Billy Joel - River of Dreams ... Famous last Words .. oder auch Famous last Gedanken ..

Es ist schon eine ganze Weile her, und in diesem Falle meine ich, wirklich eine sehr lange und sehr ganze Weile, seit ich das mein erstes Lied von Billy Joel gehört habe.
Ich war noch keine zehn Jahre alt. Wenn mich meine Erinnerungen nicht ganz im Stich lassen, war ich zu dem Zeitpunkt bei meiner Tante Mary und Onkel Alois in den Ferien, die damals noch Besitzer eines Restaurants mit Bar und oder Disco gewesen sind.
Sicher, ich kann mich nicht mehr an den genauen Zeitpunkt erinnern, aber, ich war damals bei den beiden und habe auch ein wenig im Restaurant gearbeitet. Nein, keine wirkliche und echte Kinderarbeit.
Viel eher und viel mehr habe ich gelernt, warum es gar nicht so ungeschickt ist, wenn in einem Restaurant ein Teppich ausgelegt wird.
Warum?
Das ist doch ganz einfach:
Stellt euch folgendes Szenario vor; der Gast ist gerade fertig geworden mit dem Getränk, Essen oder was auch immer und möchte bezahlen. Er greift nach dem Geldbeutel und sucht sich das Geld heraus. In dem Augenblick kommt die Bedienung an den Tisch und erkundigt sich, ob der Gast noch einen Wunsch hätte oder Bezahlen möchte.
Er möchte bezahlen. Nun hat er zu der Bedienung aufgesehen und gleichzeitig im Geldbeutel gewurstelt. Nun hat er nicht bemerkt, dass eine oder zwei Münzen zu Boden gefallen sind. Wäre es ein normaler Boden, vielleicht sogar ein «Steinboden», hätte er sicher mitbekommen, was passiert ist. Bei einem Teppich aber, der solche Geräusche schluckt, ist das einfach passiert.
Mir wurde nun erlaubt nach Ladenschluss, unter den Tischen durchzukriechen und zu checken, ob Geld am Boden zu finden ist.
Was soll ich das gross sagen. An manchen Tagen waren es ein paar Rappen, dann wieder ein paar Franken. Ab und zu konnte ich sogar eine Note finden, die es sich ganz hinten an der Wand, bei einem Tisch an der Wand, bequem gemacht hatte.
Woran ich mich sehr gut erinnern kann ist, dass ich mit diesem Fundgeld meinen ersten Zauberkasten gekauft habe. Billig war das Teil bei Gott nicht, aber nach ein paar Kriechgängen unter den Tischen, hatte ich genug Münzen zusammen, um mir diesen Wunsch erfüllen zu können.
So gesehen kann ich nur sagen: auch wenn in der heutigen Zeit immer weniger Bargeld verwendet wird, lohnt es sich auf jeden Fall das Restaurant mit einem Teppich zu versehen. Es mag nicht der heftigste Nebenverdienst sein, aber, zu meiner Zeit und in meinem Fall hat es sich mehr als gelohnt.
Ich war mir schon zu der Zeit nicht zu schade, auch Arbeiten zu machen, die sonst keiner hat machen wollen. Arbeiten, für die sich andere zu gut waren. Vielleicht wäre man ja schmutzig dabei geworden, so unter den Tischen, bei den Haaren, Tierhaaren, dem Staub, dem Dreck, der per Schuhwerk von draussen nach drinnen gebracht worden ist.
Mir selber hat das nie etwas ausgemacht und macht mir auch heute noch nichts aus.
Teilweise gehört es einfach dazu, wenn man will, dass etwas funktioniert, dass etwas am Schluss so aussieht, wie es aussehen soll.

«No man’s land»
Ok, ich bin gespannt.
Wann zum Geier habe ich bloss dieses Album zum letzten Mal angehört. Muss auch schon eine Weile her sein.
Lässt mich kalt.
Obwohl es ein Rocker ist, lässt es mich kalt, lässt mich stehen und wandelt frech an mir vorbei.

«The Great Wall of China»
Ah. Oh. Was für ein Titel.
Die grosse und so weiter.
Ich will ja nichts sagen, aber was kann ich von so einem Lied mit diesem Titel wirklich warten.
Will es mich aufheitern, will es mich runterziehen? Ich bin einfach überfragt.
Während ich das hier schreibe, läuft das Lied bereits und ich bin mit meinen Gedanken zwar nicht weltbewegend weit weg, aber immerhin weit genug, um fast einzuschlafen, damit ich das Lied nicht wirklich hören muss.

«Blonde over Blue»
Ich wage es kaum zu schreiben, aber dieses Lied kommt irgendwie so ganz verquer, schon fast ein wenig schleimig daher. Ne, das hätte er ganz anders angehen sollen. Mit so was kann ich gar nichts anfangen.
Es geht mir so auf die Nerven, dass es mich am Schluss noch runterzieht. Damit ist gesagt und klar, dass ich dieses Lied nicht mag und daher aus dem Weg gehen werde.

«A Minor Variation»
Ich fasse es nicht: keine 30 Sekunden und ich bin nur noch gelangweilt. Würde ich nicht gleichzeitig noch an einem Wissensquiz teilnehmen, wäre ich schon längstens unter einem Kissen verlorengegangen.

«Shades of Grey»
Wohl eher Shades of Dummyasdummycan. Es fängt schon mit einem komischen SingSang an und der hört sich an, als ob zwei Betrunkene versuchen, sich zu unterhalten.
Ne, schlecht bleibt schlecht. Vielleicht ist das eines dieser Lieder, das besser wird, je mehr Promille einer im Blut hat.

«All About Soul»
Ich kann die Langeweile beinahe körperlich spüren. Jetzt stellt sich nur die Frage, bin ich schneller gelangweilt oder schneller in der Depression, wenn ich dieses Lied weiteranhöre.

«Lullaby»
Ach du meine Fresse. Bitte nicht ein Gute-Nacht-Lied. Bitte nicht.
Doch, es ist eines.
Wow, es kann wirklich schlimmer werden, als in der Mitte einer Depression zu stecken, festzustecken.

«The River of Dreams»
Und schon wieder bin ich an diesem Punkt angelangt, wo ich alle Hoffnung habe fahren lassen, doch noch auf ein Lied zu stossen, welches mir Spass machen könnte.
Wirklich schlimm ist aber, dass ich dieses Lied vor einigen Leben gut gefunden habe und es mir Spass gemacht hat, anzuhören.
Jetzt, bin ich so weit, dass es mich langweilt und ich froh wäre, es wäre ein ganz stilles Lied, welches ohne Ton aufgenommen worden wäre.

«Two thousand years»
Er will es mal wieder mit einem langsamen Lied wissen und hat nur sich, seine Stimme und sein Klavier.
Ach du meine Fresse, wenn ich es für einmal wiederholen darf. Sogar der Schlaf in mir ist jetzt so gelangweilt, dass er vor Langeweile einschlafen möchte.

«Famous Last Words»
Wenn ich mal wüsste, was meine berühmten letzten Worte sein werden. Sicher so was wie: Krch .. ächz… stöhn … glglglg … urgl J
Aber auch dieses Lied reisst nichts mehr raus. Nicht einmal die Langweile kann damit aus mir gerissen werden.

Liebe Leute:

Wenn ich des Tages Musik benötige, die mir hilft, wieder auf den Damm zu kommen: Bitte, Bitte, Bitte: nehmt dieses Album, schmeisst es aus dem Fenster und sucht eines, mit dem ich wirklich etwas anfangen kann.

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