Mittwoch, 2. August 2017

Tom König - Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus ..der Humor, der völlig humorlos daherkommt ..

Ab und zu sitze, stehe oder liege ich, sehe mir das an, was ich mir gekauft habe und stelle mir ganz tief in mir drinnen, warum ich es mir gekauft habe.

Zum Beispiel dieses Buch.

Gut.

Warum habe ich es mir gekauft?

Was waren die Gründe, warum ich mich gerade für dieses Buch entschieden habe?

Ich hatte nicht mehr viel an Lager, was ich mir lesetechnisch noch hätte zu Gemüte führen können. Auf jeden Fall, wenn es sich um Bücher handelt.

Dann war mir nach einem Buch, das mich zum Lachen bringen sollte. Humor, Comedy, egal, hauptsache lustig und erheiternd.

Nun, das ich wusste, was ich wollte, stellte sich mir die Frage: wo könnte ich so etwas finden?

Da ist mir eingefallen, dass ich bei Exsila noch ein paar Punkte auf dem Konto hatte. Nun, warum also nicht einen Blick riskieren, nach einem Buch suchen und, wenn gefunden, meine Punkte gegen das Gefundene eintauschen.

Nach einigem Suchen bin ich dann auch fündig geworden. Ein paar Bücher, alle schienen sie sehr unterhaltsam zu sein.

Entschieden habe ich mich dann schlussendlich für den Tom König und seine Kunden.

Ein paar Tage später lag das Buch im Briefkasten. Paket aufreissen, Buch in die Hand genommen, angefangen zu lesen.

Wovon schreibt er nun, der Herr König.

Es geht darum, dass der Kunde, natürlich spielt alles in Deutschland, ganz und gar nicht mehr der König ist, wenn es um den Service in der Servicewelt geht.

Vieles kommt mir, dem Leser sehr bekannt vor, anderes kenne ich gar nicht.

Nur schon das Wartezimmer bei welcher Art von Doktor auch immer. Ja, die Magazine, das scheint mir überall auf der Welt die gleich traurige Geschichte zu sein. Da liegt nur Zeugs rum, dass für Menschen gedacht ist, die kurz vor dem Exitus zu sein scheinen.

Das mit den Wartezeiten kenne ich dann wiederum nicht. Obwohl ich gerne sehr viel zu früh beim Onkel Doktor bin, musste ich noch nie so lange warten. Ab und zu ist es sogar vorgekommen, dass ich früher eintreten konnte.

Er beschreibt sehr vieles und das meiste davon liest sich eher traurig, bedenklich.

Sicher, er hat seine Erlebnisse, die er sicher innerhalb von ein paar Jahren gesammelt hat, in einem Buch zusammengefasst, aber irgendwie?

Wenn einem Menschen alleine so viele schlechte Sachen und Erlebnisse in Sachen Service passieren, dann weiss ich nicht, warum er es überhaupt noch versucht und das nicht inzwischen nach aussen delegiert hat?

Auf der anderen Seite kann er froh sein, nicht mit Depressionen geschlagen zu sein: ein Mensch mit depressiver Schlagseite und dieser Ansammlung von Servicepannen hätte sich schon längstens mit einem Telefonkabel an einen Baum gehäng, oder daran aufgehängt.

Sicher, er gibt sich Mühe interessant und auf eine gewisse Art und Weise auch unterhaltsam zu schreiben, doch fehlt im das Talent, sarkastisch oder gar zynisch zu schreiben, so dass dem Leser wenigstens ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wird, welches eine Mischung aus "das kenne ich", "ich hasse das" und "ja, das Leben kann schon scheisse sein" und "wenigstens bin ich nicht der einzige, dem das passiert" ist.

Für mich liest es sich eher wie eine Einkaufliste, die mit ein paar Worten aufgewertet worden ist, damit daraus ein Buch hat gemacht werden können.

Nein, lustig ist es nicht. Es unterhält mich auch nicht wirklich.

Eigentlich wollte ich es mir ein zweites Mal durchlesen, damit ich hier noch ein wenig besser und intensiver Worte niederschreiben kann.

Ich konnte es einfach nicht. Es wollte mir nicht gelingen, das Buch ein weiteres Mal zu lesen. Ich war schon nach ein paar Seiten gelangweilt. Ein paar Seiten weiter war ich dann nur noch genervt. Und wieder ein paar Seiten weiter, wollte ich einfach nicht mehr und habe es zur Seite gelegt.

Ich habe auch bemerkt, wie es angefangen hat, mich runterzuziehen. Nicht, weil der Service wirklich in der Wüste gelandet zu sein scheint: es ist eher so, dass die Art des Schreibens, des fehlendes Humors, des noch viel mehr fehlenden Sarkasmus und des völlig vergessen gegangenen Zynismus, die die Lippen in meinem Gesicht immer weiter zu Boden gezogen haben.

Mein Fazit, was mich betrifft:

Dieses Buch lege ich jetzt in eine Schachtel, schliesse sich und werde vielleicht, aber auch nur vielleicht, vergessen, dass ich es mir gekauft habe. Obwohl, ich darf es nicht vergessen, sonst kaufe ich es mir unter Umständen noch einmal und dann habe ich echt einen an der Waffel.

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